TECHNO BODIES, 2021 - 2022
mixed media installation based on a collaboration with an AI
videos, sculptures, large format prints
Ivonne Thein's artworks reflect the current body images of a digital culture that is currently undergoing fundamental change due to extensive technologization. In recent years, the use of automated, non-human recordings and artificial intelligence (AI) has placed the question of imitating nature anew, and thus the relationship between art, technology, and the body, at the center of artistic as well as design discourses. New technologies are now profoundly shaping both the physical body and its virtual representations in the visual culture of our time. What evidence do the abstracting body landscapes generated by Ivonne Thein in cooperation with an AI provide us? Since these fragmented body images fascinate and disturb us in equal measure through their surreal syntheses and digital abstractions. Ivonne Thein first trained an AI with stock photography of diverse body images. (Re-)combination, mutation, and selection of forms occur automatically in the deep layers of the artificial neural network, which the artist uses as a non-human collaborator in the following image processing. The AI thereby imitates role models and simulates creativity, which until now has been considered an intellectual activity and outstanding human ability. In the end, the body images generated by the AI come intrusively close to us in the exhibition space since they no longer remain pure data sets on flat screens (for example, as prints or video loops) but are also concretized by the artist as silicone sculptures in the real space of SOMA. In this way, they objectify the human body as raw material for manipulations and modeling of all kinds and question the new relationship between the forms of nature, their pictorial imitation, and the technologized artistic form languages of our time. In it, Ivonne Thein deals impressively and in a transdisciplinary way with the current concept of body image in the age of cultures of digitality.
Pamela C. Scorzin
Die Arbeiten von Ivonne Thein reflektieren die gegenwärtigen Körperbilder einer digitalen Kultur, die durch eine umfassende Technologisierung gerade im grundlegenden Wandel ist. In den letzten Jahren hat der Einsatz von automatisierten, nicht-menschlichen Aufnahmen und künstlicher Intelligenz (KI) die Frage nach dem Problem der Nachahmung der Natur und damit der Beziehung zwischen Kunst, Technologie und Körper in den Mittelpunkt der künstlerisch-gestalterischen Diskurse gestellt. Neue Technologien gestalten heute sowohl den physischen Körper als auch seine virtuellen Repräsentationen in der Visuellen Kultur unserer Zeit tiefgreifend mit. Welche Evidenzen liefern uns die abstrahierenden Körperlandschaften, die Ivonne Thein in Kooperation mit einer KI generiert hat? Fragmentierte Körperbilder, die uns durch ihre surrealen Synthesen und digitalen Abstraktionen gleichermaßen faszinieren wie auch beunruhigen. Ivonne Thein hat zunächst eine KI mit Stockfotografie von diversen Körperbildern trainiert. (Re-)Kombination, Mutation und Auswahl von Formen erfolgen danach automatisch in den tiefen Schichten des künstlichen neuronalen Netzwerkes, das die Künstlerin als nicht-menschlichen Kollaborateur im weiteren Bildprozess einsetzt. Die KI ahmt dabei Vorbilder nach und simuliert Kreativität, was bislang als intelligente Tätigkeit und herausragende Fähigkeit des Menschen galt. Am Ende rücken uns die von der KI generierten Körperbilder im Ausstellungsraum aufdringlich nah, bleiben sie doch nicht mehr allein reiner Datensatz auf Bildschirmen (etwa als Print oder Video-Loop), sondern werden von der Künstlerin auch als Silikonskulpturen im Realraum des SOMA konkretisiert. Damit objektifizieren sie den menschlichen Körper nicht nur als Rohmaterial für Manipulationen und Modellierungen jeglicher Art, sondern befragen auch das neue Verhältnis zwischen den Formen der Natur, ihrer bildlichen Nachahmung und den technisierten künstlerischen Formensprachen unserer Zeit. Ivonne Thein behandelt darin eindrücklich und auf transdisziplinäre Weise den aktuellen Begriff des Körperbildes im Zeitalter der Kulturen der Digitalität.
Pamela C. Scorzin
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